„Etwas für den Frieden tun“

Beim Volkstrauertag steht der Beginn des Ersten Weltkriegs im Fokus

Volkstrauertag

Schwerte. In ganz Deutschland kommen Menschen am Volkstrauertag zusammen, um gemeinschaftlich zu gedenken. In Schwerte beteiligten sich in diesem Schuljahr auch zwei Klassen der Realschule am Bohlgarten an der Feierstunde im Bürgersaal. Sie zeigten kreative Anteilnahme und aufrichtige Emotionen angesichts vieler Millionen Opfer.

Das Ruhrstadt Orchester unter der Leitung von Claus Eickhoff unterlegte die Veranstaltung schon zu Beginn mit der lieblich-versöhnlichen Musik von Händel und sorgte so für einen milden Einstieg zur Feierstunde.

Gastgeber Hans-Georg Winkler, Vorsitzender des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge in Schwerte, hatte geladen und Vertreter von Schützen und Verbänden aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft waren gestern Vormittag gern gekommen. Die samtenen Fahnen mit Goldstickerei, reicher Verzierung und schwarzem Trauerband begleiteten würdig und bewiesen die Beständigkeit der begleitenden Schützen.

Schüler bei Kriegsgräbern

Eine Projektfahrt zum Thema Krieg und Frieden führte die beiden beteiligten Schulklassen, die 10a und 10b, nach Ysselstyn in die Niederlande. Mit der Unterstüzung der Sparkasse war die Fahrt zu den Kriegsgräbern im Oktober möglich geworden und hatte Spuren hinterlassen. In kreativer Umsetzung berichteten die Schüler von ihren Eindrücken.

Die enorme Menge an Gräbern (32 000), die Anonymität, aber auch die Einzelschicksale haben die jungen Leute sichtlich beeindruckt. Am Ende blieb ein Satz, den sicher alle im Saal hätten unterschreiben können: Wie gut wir es heute haben.

Zwischen Wilhelm Friedemann Bach und Franz Schubert in Moll zeichnete Andrea Hosang in ihrer Rede den Bogen vom Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart. „Es ist gut gegen den Krieg zu sein, aber es ist noch besser, etwas für den Frieden zu tun“, lautete ihr Fazit für ein gemeinschaftliches Zusammenleben in aktiver Harmonie über die Grenzen Europas hinaus.

Demut vor dem Sterben

Andrea Hosang verwies auf einen traditionellen Begriff, um dem Anspruch des Tages gerecht zu werden: „Demut gegenüber dem Sterben und der Vergänglichkeit ist ein Aspekt, der in unserer Erlebnisgesellschaft oft nicht maßgeblich ist. Das gemeinsame Trauern und Erinnern ist wichtig für uns alle.“ Mit der feierlichen gemeinschaftlichen Niederlegung der Kränze im Novemberregen schloss sich an diesem Tag der Kreis.

Andrea Reinecke – Ruhr Nachrichten vom 17.11.2014

Foto: Bernd Paulitschke